Ein gutes Dreiviertel Jahr nach Lisas Tod, rief mich mein Ex-Freund an und fragte, ob ich nicht wieder einen Hund haben möchte.
Natürlich hatte ich mir schon geraume Zeit Gedanken darüber gemacht. Mir war eigentlich klar, dass es wieder ein Hund aus den vielen, überfüllten Tierheimen sein sollte.
Nie im Leben wäre ich zu einem Züchter gegangen um mir einen zu holen…denn, es sitzen soooo viele ohne Zuhause in Heimen.
Naja…am Telefon sagte mein Ex-Freund mir dass diese Hündin 3 Monate alt ist und dass Ihr Besitzer sie ins Tierheim geben müsste, da er wegen plötzlicher Arbeitslosigkeit nun vom Arbeitsamt eine Montagearbeit bekommen hat und keine Zeit mehr für sie hat.
Ohne groß zu überlegen fuhr ich zu ihm und ging mit einem kleinen – zu dem Zeitpunkt noch Engel nach Hause.
Meine Familie….sehr begeistert…..sie wollten keinen Hund mehr, weil auch sie von Lisas Tod sehr getroffen waren und sich das nicht noch einmal zumuten wollten…
Doch mein Herz sagte mir, dass es erstens ohne Hund nicht mehr geht und zweitens auch ein anderer Hund die Chance auf eine Familie haben sollte.
Die Kleine Hündin hieß Daisy, und der Name passt sehr zu ihr, so dass sie auch eine Daisy bleibt.
Sie war schnell in den Herzen von allen eingeschlossen, obwohl sie sich immer mehr zu einem für Staff typischen Sturkopf entwickelte.
Ein paar Monate später war ich bei einem Pferdehändler zu Besuch….dieser züchtet auch Hunde, Kuvasz um genau zu sein.
Auf dem Hof waren 6 Hunde, 2 Erwachsene Kuvasz, 3 kleinere Mischlinge und ein 2 Monate alter Welpe.
Verwahrlost bis aufs Letzte….unbeschreiblich abgemagert und extrem verfilztes Fell was sich als Hotel für sämtliches Grabbelviehzeug entpuppte.
Der kleine, verängstigte Hund fühlte sich zu mir sehr hingezogen….
Auf die Frage, was mit ihm passieren soll, antwortete mir der Händler, dass er verkauft werden soll…wenn ihn einer nimmt, denn sein einzigst überlebender Bruder wurde auf einem Pferdemarkt geklaut.
Ich hab mir den Umgang lang genug angeschaut, wie er den Kleinen „Hugo“ geschlagen hat und wie er nichts zu Essen abgekriegt hat, denn die anderen haben alles weggefuttert.
....... Mit dem Hund auf dem Arm bin ich vom Grundstück gegangen.
Jetzt waren es 2.
Um nicht an die Vorfälle auf dem Hof erinnert zu werden, tauften wir ihn um… Balu…der Bär
Der Tierarzt stellte bei Ihm Knochenweiche fest, und hätte ihm in dem Zustand noch 3 Monate gegeben.
So haben wir auf sehr Calciumreiche Nahrung umgestellt und der Kleine Teddy wurde gesund.
Daisy und Balu sind inzwischen ein sehr gutes Team…
Balu oder auch "Lupi" bzw. "Papalu" hat vor allem extreme Angst was fremd ist, ganz besonders vor älteren, großen Männern.
Und Daisy alias „DummHund“ oder „Jonson“ …oh mein Gott, in freier Natur hätte sie sich schon längst selber umgebracht.
Sie lässt keine Gelegenheit aus sich das Leben zu nehmen…rennt auf Autos, Motorräder, Pferde, Kühe, Rasenmäher und Kettensägen……….ja richtig, Kettensägen, sie wollte in eine laufende reinbeißen….Mein Freund hat in letzter Sekunde reagiert und sie zurückgehalten.
Ja ..und ansonsten, hat sie Probleme mit kleinen, bellenden Hündchen, Joggern, Fahrradfahren und allem was sich irgendwie bewegt.
Und hören?? Ja, ja, mein Hund hört…vielleicht nicht aufs erste Wort, aber aufs…6. oder 7.
Ach, und sie hat vergessen, dass sie kein Chiuhuha ist…denn Daisy ist ein Schoßhund.
Oder sie wird ihrem Namen gerecht…vom Herrn Mooshammer.
Aber trotz allem ist Daisy ein absoluter Schatz...genau wie Balu und vorallem Lisa...
Naja, und so leben wir jetzt……..mit Lisa ständig in Gedanken und ab und zu ein paar Minuten schweigend an Ihrem Grab.